...die eigentlich Zwei-Nadel-Naht heißt
„Die Sattlernaht“ gibt es im Grunde nicht denn als Sattler verwenden wir viele unterschiedliche Nähtechniken. Die „Zwei-Nadel-Naht“ ist jedoch besonders bekannt, wird sehr häufig genutzt und wird nur in wenigen anderen Bereichen eingesetzt, weshalb sie häufig als „Sattlernaht“ bezeichnet wird.
Die Technik
An einem stabilen, gewachsten Zwirn oder Forellenfaden, meist in der Länge einer Armspanne, wird zu beiden Enden eine spezielle Ledernadel mit einer Verschlingung befestigt. Anschließend werden Löcher in das zu nähende Leder gestochen, wobei ein gleichmäßiger Abstand zur Kante, und zwischen den Stichen selbst eingehalten werden muss.
Auch der Winkel der länglichen Stiche muss absolut regelmäßig sein, um ein schönes Nahtbild zu erzeugen. Die Löcher sollten am besten mit einer Schwertahle gestochen werden, wobei das Werkstück in einem Nähkloben eingeklemmt wird, um beide Hände nutzen zu können. Anschließend wird die erste Nadel durchgestochen, der Faden auf beiden seiten in gleiche Länge gebracht und dann Stich für Stich gesetzt und vernäht. Beide Fäden passieren dabei jeweils das gleiche Loch und kreuzen auf die gegenüberliegende Seite. Das macht diese Nahttechnik so stabil.
Mit einer Nähmaschine ist sie nicht zu imitieren, da dort lediglich eine Verschlingung der Fäden stattfindet, die die Naht deutlich schwächer macht und sich, im Gegensatz zur Zwei-Nadel-Naht, weiter auftrennt, sobald einmal ein Faden reißt.